1. Einleitung
Der SV Mistelgau nimmt die Fürsorgepflicht für seine minderjährigen Vereinsmitglieder ernst und versteht es als Verpflichtung, eine vertrauensvolle, sichere und wertschätzende Jugendarbeit zu bieten. Deshalb hat der SV Mistelgau ein Kinder- und Jugenschutzkonzept erstellt, das konkrete Präventions- und Interventionsmaßnahmen sowie gemeinsame Handlungsstandards gegen jede Art von grenzverletzenden Verhaltens gegenüber Kindern- und Jugendlichen innerhalb des Vereins beinhaltet. Kinder- und Jugendschutz hat beim SV Mistelgau oberste Priorität, ohne die sportliche Perspektive zu vernachlässigen. Im Vordergrund steht die Sensibilisierung unserer Trainer/-innen aufmerksam zu sein und das eigene Handeln zu reflektieren. Dabei soll jedoch niemand unter Generalverdacht gestellt werden.Eine offene Kommunikation zu dem Thema Kinder- und Jugendschutz ist dafür wichtig. Unser Kinder- und Jugendschutzkonzept beinhaltet einen Verhaltensleitfaden, wie dieser umgesetzt werden kann.
2. Zielsetzung
Der SV Mistelgau versteht sich als Ort, an dem Kinder und Jugendliche sicher, respektvoll und ohne Angst vor Gewalt, Missbrauch oder Diskriminierung Fußball spielen können. Ziel des Konzepts ist es, Gefährdungen frühzeitig zu erkennen, Übergriffe zu verhindern und im Verdachtsfall klar, transparent und einheitlich zu handeln. Wir verpflichten uns, ein geschütztes Umfeld für alle Kinder und Jugendlichen zu schaffen. Dieses Umfeld ist geprägt von Sicherheit, Vertrauen und Respekt. Trainings und Spiele finden unter klaren Regeln und festen Strukturen statt, die Transparenz schaffen und die Aufsichtspflicht sicherstellen. Kinder und Jugendliche sind niemals unbeaufsichtigt, die Vereinsräume sowie Spielfelder werden regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüft. Ein funktionierendes Notfallmanagement mit Erste-Hilfe-Ausstattung ist gewährleistet. Ein zentraler Bestandteil des Schutzes ist die Prävention von Gewalt, Missbrauch, Diskriminierung und Mobbing. Alle Trainer, Betreuer und Funktionäre verpflichten sich zu einem respektvollen und gewaltfreien Umgang und zu einen Verhaltenskodex, der klare Grenzen setzt. Körperliche Nähe ist nur im sportlich notwendigen Rahmen erlaubt, Alle Personen mit direktem Kontakt zu Kindern müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Für Kinder und Eltern bestehen niedrigschwellige und auch anonyme Möglichkeiten, Probleme oder Verdachtsfälle zu melden. Jede Meldung wird ernst genommen, dokumentiert und gegebenenfalls sofort an Fachstellen wie das Jugendamt oder die Polizei weitergeleitet. Bis zur Klärung werden verdächtige Personen konsequent vom Kontakt mit Kindern ausgeschlossen. Neben dem Schutz vor Gefahren legt der SV Mistelgau großen Wert auf die Förderung von Fairness, Respekt und Teamgeist. Kinder und Jugendliche sollen lernen, ihre Mitspieler, Gegner und Schiedsrichter zu respektieren und sich an den Prinzipien des Fair Play zu orientieren. Trainer und Funktionäre übernehmen eine Vorbildfunktion, indem sie Werte wie Hilfsbereitschaft, Toleranz und Zusammenhalt vorleben. Darüber hinaus werden Kinder und Jugendliche aktiv in Entscheidungen eingebunden, um ihr Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl zu stärken.
3. Grundprinzipien
Das Kinder- und Jugendschutzkonzept des Vereins basiert auf vier zentralen Grundprinzipien, die das gesamte Handeln bestimmen und für alle Mitglieder verbindlich sind.
3.1 Kindeswohl vor Vereinsinteressen
Jede Entscheidung, die im Vereinsalltag getroffen wird – sei es die Teilnahme an einem Turnier, die Gestaltung des Trainings oder die Auswahl von Betreuern – wird daran gemessen, ob sie dem Wohl der Kinder und Jugendlichen dient. Sportliche oder organisatorische Vorteile dürfen niemals Vorrang vor der körperlichen und emotionalen Sicherheit sowie der altersgerechten Förderung haben. Das bedeutet, dass Belastungen vermieden, Schutzräume geschaffen und die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen so weit es geht berücksichtigt werden.
3.2 Transparenz
Klare Regeln und offene Kommunikation sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und Orientierung zu geben. Alle Mitglieder, Eltern und Kinder sollen jederzeit wissen, welche Standards im Verein gelten, wie Abläufe organisiert sind und an wen sie sich bei Fragen oder Problemen wenden können. Diese Offenheit verhindert Missverständnisse und sorgt dafür, dass Entscheidungen nachvollziehbar und überprüfbar sind.
3.3 Einbeziehung in das Vereinsleben
Kinder und Jugendliche werden, soweit dies möglich und sinnvoll ist, aktiv in Entscheidungen einbezogen, die sie betreffen. Ob es um die Planung von Ausflügen, die Gestaltung des Trainings oder die Organisation gemeinsamer Aktivitäten geht. Ihre Ansichten werden gehört und ernst genommen. Dies stärkt ihr Selbstbewusstsein, vermittelt ihnen Verantwortungsgefühl und zeigt, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, die ihre Bedürfnisse respektiert und wertschätzt. Gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Spielfelds fördern den Zusammenhalt und schaffen eine positive Vereinsatmosphäre. Eine offene Feedbackkultur sorgt dafür, dass Kinder und Eltern regelmäßig Rückmeldungen geben können, die ernst genommen und in die Weiterentwicklung des Vereinsalltags einbezogen werden.
3.4 Verpflichtung zur Einhaltung des Schutzkonzeptes
Trainer, Betreuer und Funktionäre tragen eine besondere Verantwortung und bekennen sich durch die Übernahme von Ämtern dazu, dass sie die Leitlinien kennen und konsequent umsetzen. Damit wird sichergestellt, dass die Prinzipien nicht nur formuliert, sondern auch im Vereinsalltag gelebt werden. Die Verbindlichkeit schafft Verlässlichkeit und garantiert, dass das Schutzkonzept dauerhaft wirksam bleibt. So wird sichergestellt, das der SV Mistelgau sich seiner Verantwortung gegenüber Kindern und Jugendlichen bewusst ist und fördert gleichzeitig eine Kultur des Respekts, der Offenheit und der Sicherheit.
24. Regeln im Umgang mit Kindern- und Jugendlichen
Der SV Mistelgau gibt sich einen Verhaltenskodex, der verbindliche Regeln für den Umgang mit Kindern- und Jugendlichen festlegt und der folgende Punkte beinhaltet.
4.1 Respektvoller Umgangston, keine Beleidigungen(1), Demütigungen(2) oder Drohungen(3)
Die Sprache im Verein ist von Respekt und Wertschätzung geprägt. Trainer und Betreuer verzichten auf beleidigende, diskriminierende oder herabwürdigende Äußerungen. Stattdessen wird eine positive und motivierende Kommunikation gepflegt, die Kinder stärkt und ihr Selbstbewusstsein fördert. Kritik wird konstruktiv und sachlich geäußert, niemals in einer Form, die Kinder bloßstellt oder beschämt. Ein respektvoller Umgangston bedeutet, dass Trainer, Betreuende und Mitspielende klar, ruhig und in normaler Lautstärke miteinander sprechen und auf Anbrüllen, Anschreien oder sarkastische Kommentare verzichten. Kritik wird dabei immer auf ein konkretes Verhalten bezogen und nicht auf die Person selbst. Gleichzeitig überwiegen Lob und Ermutigung deutlich gegenüber Kritik, indem positive Anstrengungen und Fortschritte benannt und hervorgehoben werden. Fehler werden als normaler und wichtiger Teil des Lernprozesses verstanden und dienen dazu, gemeinsam besser zu werden, nicht dazu, jemanden bloßzustellen oder herunterzumachen. Diese Haltung trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche sich sicher fühlen, Vertrauen entwickeln und motiviert bleiben, sich sportlich und persönlich weiterzuentwickeln.
4.2 Mobbingprävention
Die Mobbingprävention ist ein zentraler Bestandteil des Kinder- und Jugendschutzkonzepts beim SV Mistelgau und beruht auf einer klaren Null-Toleranz-Haltung gegenüber Ausgrenzung, Beleidigungen oder Diskriminierung. Der Verein macht deutlich, dass jedes Mitglied – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, Leistungsniveau oder persönlicher Eigenart – respektiert und wertgeschätzt wird. Kinder und Jugendliche sollen sich sicher fühlen und wissen, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, in der niemand ausgeschlossen oder herabgesetzt wird. Trainer, Betreuer und Funktionäre übernehmen hierbei eine besondere Verantwortung. Sie achten darauf, dass im Training, bei Spielen und in allen Vereinsaktivitäten ein respektvoller Umgang gepflegt wird. Beleidigungen, Spott oder das gezielte Ausgrenzen einzelner Kinder werden sofort angesprochen und unterbunden. Stattdessen wird eine Kultur der gegenseitigen Unterstützung gefördert, in der jedes Kind ermutigt wird, seine Stärken einzubringen und in schwierigen Situationen Hilfe zu erfahren. Kindern und Eltern ist es möglich, Vorfälle von Mobbing unkompliziert zu melden. Beschwerden werden ernst genommen, vertraulich behandelt und konsequent verfolgt. Betroffene Kinder erhalten Unterstützung, während Täter durch Gespräche und klare Konsequenzen lernen, Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen. Die Mobbingprävention ist damit nicht nur eine Regel, sondern ein gelebter Bestandteil des Vereinsalltags. Sie sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche in einem Umfeld aufwachsen, das von Respekt, Fairness und Zusammenhalt geprägt ist, und vermittelt ihnen Werte, die weit über den Sport hinaus von Bedeutung sind.
4.3 Keine Gewalt
Körperliche Züchtigungen und gewaltförmige „Erziehungsmittel“ sind im Verein grundsätzlich verboten. Dazu zählen alle Formen von körperlicher Gewalt wie z.B. Schlagen, Stoßen, Kneifen, Ohrfeigen, am Trikot reißen, grobes Wegzerren oder absichtliches Schubsen. Auch das bewusste Zufügen von Schmerzen, etwa durch besonders harte Trainingsformen als „Strafe“, gilt als Gewalt und ist nicht zulässig. Stattdessen setzt der Verein auf klare Regeln, transparente und nachvollziehbare Konsequenzen ohne Gewalt, ruhige Gespräche und pädagogische Maßnahmen, die Kinder und Jugendliche respektieren und schützen.
4.4 Auf Distanz achten
Die Beachtung von Nähe-Distanz-Grenzen bedeutet, dass Trainer, Betreuende und Funktionäre stets die persönliche Sphäre von Kindern und Jugendlichen respektieren und keine körperliche Nähe herstellen, die unangenehm oder einseitig wirkt. Trainer und Betreuer achten darauf, dass körperliche Nähe ausschließlich im sportlich notwendigen Rahmen stattfindet, etwa bei der Korrektur von Bewegungsabläufen oder der Hilfe bei Verletzungen. Jede Form von übermäßiger oder unangemessener körperlicher Berührung wird vermieden. Situationen, die Missverständnisse hervorrufen könnten – wie Einzeltrainings ohne Aufsicht oder Fahrten allein mit einem Kind – sind soweit wie möglich zu vermeiden. Kinder sollen jederzeit das Recht haben, ihre persönlichen Grenzen zu äußern, und diese werden respektiert.
4.5 Verhalten in den Kabinen
Die Kabinenregeln dienen dem Schutz der Privatsphäre und Intimität von Kindern und Jugendlichen und sind daher strikt einzuhalten, um unangenehme Situationen, Missverständnisse oder Gefährdungen zu vermeiden. Trainer, Betreuende und andere Erwachsene betreten Umkleiden oder Sanitärbereiche nur mit vorheriger lauter Ankündigung und warten eine kurze Reaktionszeit ab, damit Kinder sich bedecken oder vorbereiten können. Gemeinsames Duschen oder Umziehen mit Kindern ist für alle Erwachsenen absolut untersagt, unabhängig vom Geschlecht, Alter oder der Dauer der Zusammenarbeit, da dies Grenzen verletzt und ein Risiko für Übergriffe birgt. Kinder und Jugendliche sollen ermutigt werden, sich selbstständig umzuziehen, wobei bei Bedarf (z. B. bei Kleinkindern oder Verletzten) immer mindestens zwei Erwachsene anwesend sein sollen.
4.6 Alkoholverbot und Rauchen
Im Beisein von Kindern und Jugendlichen soll auf Alkoholkonsum und Rauchen verzichtet werden, um ein gesundes Vorbild zu geben, gesundheitliche Risiken zu minimieren und eine klare Trennung zwischen der Jugendarbeit und Erwachsenengeselligkeit zu wahren.
4.7 Kommunikation mit Eltern sowie den Kinder- und Jugendlichen
In digitalen Medien kommunizieren Trainer, Betreuende und Funktionäre ausschließlich professionell und transparent, um die Privatsphäre von Kindern und Jugendlichen zu schützen, Missverständnisse zu vermeiden und elterliche Mitverantwortung zu gewährleisten. Private Chatverläufe oder Nachrichten mit einzelnen Kindern oder Jugendlichen sollen weitestgehend vermieden werden und sich auf die Sachverhalte beschränken, wo eine direkte Nachfrage beim jeweiligen Funktionär erfolgt. Alle relevanten Informationen sollen in Gruppenchats mit den Erziehungsberechtigten geführt werden. Etwa für Trainingsabsagen, Spielpläne oder organisatorische Hinweise, wobei das Kind selbst nicht Mitglied sein sollte. Bei direkter Kommunikation mit Kindern- und Jugendlichen, etwa zu sportlichen Themen, sollten immer die Eltern mit informiert werden. Sensible Gespräche finden nur vor Ort oder telefonisch mit Eltern statt; Fotos oder Videos von Kindern werden nur mit ausdrücklicher Einwilligung der Eltern geteilt, nie in privaten Kanälen, sondern in offiziellen Vereinsgruppen oder auf der Website mit Datenschutzhinweisen. Insgesamt soll für alle Kinder- und Jugendliche ein sicheres digitales Umfeld geschaffen werden.
4.8 Vorbildfunktion der Trainer, Betreuer und Funktionäre
Trainer, Betreuer und Funktionäre übernehmen im Verein eine wichtige Vorbildfunktion, die weit über das sportliche Geschehen hinausgeht. Sie prägen durch ihr Verhalten die Kultur des Vereins und vermitteln Werte, die für die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen entscheidend sind. Hilfsbereitschaft zeigt sich etwa darin, dass z.B. auch ältere Spieler/innen jüngeren Teamkameraden/innen bei Übungen unterstützen, ihnen Tipps geben oder sie ermutigen, wenn etwas nicht sofort gelingt. Auf diese Weise lernen die Kinder, dass gegenseitige Unterstützung ein zentraler Bestandteil des Sports und des sozialen Miteinanders ist. Ebenso wichtig ist die gelebte Toleranz. Es ist darauf zu achten, dass Unterschiede – sei es in Herkunft, Religion, Geschlecht oder Leistungsniveau – respektiert und wertgeschätzt werden. Sie machen deutlich, dass Vielfalt eine Stärke ist und niemand aufgrund seiner individuellen Eigenschaften ausgegrenzt werden darf. Indem Trainer, Betreuer und Funktionäre selbst offen und respektvoll auftreten, schaffen sie ein Umfeld, in dem Kinder und Jugendliche lernen, andere zu akzeptieren und fair zu behandeln. Sie verkörpern damit Teamgeist, indem sie den Zusammenhalt in der Mannschaft fördern und zeigen, dass Erfolg nicht allein von individuellen Leistungen abhängt, sondern von der Fähigkeit, gemeinsam zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und Rücksicht aufeinander zu nehmen. Ob durch gemeinsames Feiern von Erfolgen oder durch solidarisches Verhalten in schwierigen Situationen – Trainer, Betreuer, funktionäre und auch und ältere Spieler/innen machen vor, wie eine Mannschaft zu einer Gemeinschaft wird, in der jeder seinen Platz hat.
4.9 Gemeinschaftliche Aktionen
Gemeinschaftsaktionen außerhalb des Spielfelds sind ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens, da sie den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und des gesamten Vereins stärken. Solche Aktivitäten bieten Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich jenseits des sportlichen Wettbewerbs kennenzulernen und Vertrauen zueinander aufzubauen. Gemeinsame Ausflüge, z.B. zu einem Fußballspiel einer Profimannschaft, oder in Freizeitparks, schaffen gemeinsame Erlebnisse, die das Wir-Gefühl fördern und die Bindung untereinander vertiefen. Auch andere Aktivitäten, die nicht unmittelbar mit dem sportlichen Training verbunden sind (z. B. Kletterpark, Bowling etc.), tragen zur Entwicklung der Kinder und Jugendlichen bei. Darüber hinaus können soziale Aktionen, wie gemeinsames Engagement bei einem Wohltätigkeitslauf oder die Unterstützung lokaler Initiativen, das Bewusstsein für Verantwortung und Solidarität stärken. Diese Gemeinschaftsaktionen haben den großen Vorteil, dass sie die Vereinsmitglieder in einer anderen Rolle erleben lassen: Trainer, Betreuer und Funktionäre treten nicht nur als sportliche Vorbilder auf, sondern auch als Begleiter im Alltag, die Werte wie Hilfsbereitschaft, Toleranz und Zusammenhalt vorleben. Kinder und Jugendliche erfahren dadurch, dass der SV Mistelgau mehr ist als ein Ort für sportliche Leistung – er ist eine Gemeinschaft, die trägt, fördert und verbindet.
4.10 Feedbackkultur
Eine gelebte Feedbackkultur ist ein wesentlicher Bestandteil des Kinder- und Jugendschutzkonzepts beim SV Mistelgau, da sie sicherstellt, dass die Stimmen von Kindern und Eltern gehört und ernst genommen werden. Rückmeldungen können in unterschiedlichen Formen erfolgen – sei es in persönlichen Gesprächen nach dem Training, in regelmäßigen Elternbesprechungen oder über anonyme Möglichkeiten wie z. B. digitale Umfragen. Entscheidend ist, dass Kinder und Eltern das Gefühl haben, ihre Meinung äußern zu dürfen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Trainer, Betreuer und Funktionäre nehmen diese Rückmeldungen nicht nur entgegen, sondern setzen sich aktiv mit ihnen auseinander. Kritik wird konstruktiv aufgenommen und dient als Grundlage für Verbesserungen im Vereinsalltag. Lob und positive Rückmeldungen werden ebenfalls wertgeschätzt, da sie die Motivation stärken und zeigen, dass die Arbeit des SV Mistelgau wahrgenommen wird. Wichtig ist, dass Feedback nicht folgenlos bleibt: Eltern und Kinder bzw, Jugendliche sollen erkennen, dass ihre Anregungen ernst genommen werden und konkrete Veränderungen bewirken können – sei es in der Organisation von Trainings, im Umgang miteinander oder in der Gestaltung von Gemeinschaftsaktionen. Durch diese offene Kultur entsteht Vertrauen und Transparenz. Kinder- und Jugendliche lernen, dass ihre Meinung zählt und dass sie aktiv zur Gestaltung ihres Umfelds beitragen können. Eltern wiederum fühlen sich eingebunden und wissen, dass ihre Perspektive geschätzt wird. So trägt die Feedbackkultur dazu bei, den Verein kontinuierlich weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Bindung zwischen Kindern, Eltern und Trainern/Betreuern zu stärken.
4.11 Fair-Play-Kultur
Die Fair-Play-Kultur ist ein zentraler Bestandteil des Vereinslebens und prägt den Umgang miteinander sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Sie bedeutet, dass Teamgeist, gegenseitige Unterstützung und Respekt gegenüber allen Beteiligten im Vordergrund stehen. Kinder und Jugendliche lernen, dass sportlicher Erfolg nur dann von Wert ist, wenn er im Einklang mit Fairness und Rücksichtnahme erzielt wird. Teamgeist zeigt sich darin, dass Spielerinnen und Spieler füreinander einstehen, sich gegenseitig motivieren und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Jeder Einzelne wird ermutigt, seine Stärken einzubringen, während Schwächen durch die Unterstützung der Mannschaft ausgeglichen werden. Gegenseitige Unterstützung ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Sie umfasst nicht nur die Hilfe während des Spiels, sondern auch die Begleitung im Training und im Vereinsalltag. Kinder erfahren, dass sie Teil einer Gemeinschaft sind, in der niemand allein gelassen wird und in der Zusammenhalt über individuelle Leistung hinausgeht. Respekt gegenüber Gegnern und Schiedsrichtern ist ebenso unverzichtbar. Der SV Mistelgau vermittelt, dass Gegner nicht Feinde, sondern Partner im sportlichen Wettbewerb sind, die mit Fairness und Anerkennung behandelt werden. Schiedsrichter werden als neutrale Instanz akzeptiert, deren Entscheidungen respektiert werden, auch wenn sie nicht immer den eigenen Vorstellungen entsprechen. Auf diese Weise lernen Kinder und Jugendliche, Regeln zu achten und mit Niederlagen ebenso konstruktiv umzugehen wie mit Siegen. Die Fair-Play-Kultur schafft damit ein Umfeld, in dem sportliche Leistung, persönliche Entwicklung und soziale Werte miteinander verbunden sind. Sie trägt dazu bei, dass Kinder und Jugendliche nicht nur gute Fußballer, sondern auch verantwortungsbewusste und respektvolle Mitglieder der Gesellschaft werden.
5. Melde- und Beschwerdewege
Ein entscheidender Bestandteil des Kinder- und Jugendschutzkonzepts, ist sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche jederzeit und ohne Hemmungen Probleme, Sorgen oder Verdachtsfälle mitteilen können. Bei Anhaltspunkten für Vernachlässigung, Gewalt oder sexualisierte Übergriffe gilt der Grundsatz: Handeln statt Wegsehen. Jede Person beim SV Mistelgau ist angehalten, Beobachtungen oder Verdachtsmomente dem Vorstandsvorsitzenden oder dem Jugendleiter unverzüglich mitzuteilen. Wichtig ist, dass die Kinder wissen, dass ihre Stimme zählt und dass sie ernst genommen werden – unabhängig davon, ob sie ihre Anliegen persönlich äußern oder anonym bleiben möchten. Trainer, Betreuer und Funktionäre sind verpflichtet, jede Meldung aufmerksam zu prüfen und respektvoll zu behandeln. Es wird deutlich kommuniziert, dass niemand Nachteile oder Sanktionen befürchten muss, wenn er ein Problem anspricht. Durch diese niedrigschwelligen Wege wird eine Kultur der Offenheit und des Vertrauens geschaffen. Kinder und Jugendliche fühlen sich sicherer, weil sie wissen, dass sie jederzeit Hilfe bekommen können, wenn sie sich unwohl fühlen oder etwas beobachten, das nicht in Ordnung ist. Eltern profitieren ebenfalls von diesen Strukturen, da sie die Gewissheit haben, dass ihre Kinder geschützt sind und dass Probleme frühzeitig erkannt und konsequent bearbeitet werden. Jede Meldung wird sofort dokumentiert, um eine lückenlose Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Trainer, Betreuer und Funktionäre handeln nicht eigenmächtig, sondern ziehen umgehend den Vorstandsvorsitzenden oder den Jugendleiter des SV Mistelgau hinzu. So wird sichergestellt, dass professionelle Unterstützung eingebunden wird und die Situation sachgerecht geklärt werden kann. Parallel dazu werden sofortige Schutzmaßnahmen ergriffen, um das Wohl der Kinder und Jugendlichen zu sichern. Verdächtige Personen werden bis zur endgültigen Klärung konsequent vom Kontakt mit Kindern ausgeschlossen. Diese Vorgehensweise verhindert, dass mögliche Risiken bestehen bleiben, und signalisiert zugleich, dass der Verein entschlossen handelt, wenn es um den Schutz seiner jungen Mitglieder geht. Dadurch entsteht eine Kultur der Sicherheit und des Vertrauens. Kinder und Eltern wissen, dass ihre Anliegen ernst genommen werden, dass es feste Abläufe gibt und dass der SV Mistelgau konsequent handelt, sobald ein Problem bekannt wird. So wird gewährleistet, dass das Kindeswohl jederzeit im Mittelpunkt steht und der Verein seiner Verantwortung gerecht wird. Als Handlungsmöglichkeiten bittet sich folgende Vorgehensweise an:
→ Ruhige Gesprächsführung mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen, ohne Druck und ohne Versprechungen, die nicht eingehalten werden können.
→ Dokumentation von Beobachtungen und Aussagen (Zeit, Ort, Beteiligte, Inhalte) in sachlicher Form.
→ Einbindung des Vorstandsvorsitzenden oder des Jugendleiters zur Einschätzung und Entscheidung über weitere Schritte.
→ Ggf. Kontaktaufnahme zu Fachberatungsstellen oder dem zuständigen Jugendamt bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung. In akuten Gefahrensituationen werden umgehend Polizei oder Rettungsdienst eingeschaltet. Eltern werden – soweit dies das Kindeswohl nicht gefährdet – zeitnah informiert.
6. Information und Veröffentlichung
Das Kinder- und Jugendschutzkonzept wird auf der Website des SV Mistelgau veröffentlicht und ist verbindlich für alle Mitglieder des Vereins. Eine Kurzform wird im Vereinsheim ausgehängt. Eltern erhalten bei Eintritt ihrer Kinder einen Hinweis auf das Kinder- und Jugenschutzkonzept und wo es eingesehen werden kann. Der Vorstand überprüft regelmäßig die Aktualität des Konzepts und passt es an rechtliche Vorgaben, Verbandsrichtlinien und Erfahrungen aus der Vereinsarbeit an. Änderungen werden an alle Funktionäre, Kinder, Jugendliche und Eltern kommuniziert.
7. Ansprechpartner
Manuel Herzing, Vorstandsvorsitzender
Telefon: 0176 23374762
E-Mail: vorsitzender@sv-mistelgau.de
Matthias Zeilmann, Jugendleiter
Telefon: 0151 46144368
E-Mail: matthias.zeilmann@t-online.de
Stand Dezember 2025
Fußnoten:
(1) Beleidigungen sind herabsetzende Ausdrücke oder Spitznamen, zum Beispiel zu Körper, Leistung, Herkunft oder Geschlecht, die das Kind bzw. den Jugendlichen verletzen und ihn abwerten.
(2) Demütigungen sind Handlungen oder Äußerungen, die eine Person vor anderen lächerlich machen, bloßstellen oder bewusst beschämen, etwa durch Auslachen, Nachäffen oder ein „Fertigmachen“ vor der gesamten Gruppe.
(3) Drohungen schließlich sind Ankündigungen von negativen Konsequenzen, die gezielt Angst erzeugen sollen, anstatt ruhig und sachlich über nachvollziehbare Folgen eines Verhaltens zu sprechen.
